European Atlantic ISRA Region 2 Workshop – ISRA-Workshop zur Region 2 von Interesse „Europäischer Atlantik“ vom 17-21 Mai 2025 in Den Haag

Das Important Shark and Ray Area-Projekt (ISRA) der IUCN SSC Shark Specialist Group​hat sich zum Ziel gesetzt, die essenziellen und kritischen Lebensräume/Habitate von Haien, Rochen und Chimären (= Important Shark and Ray Areas; kurz: ISRAs) anhand der aktuellen vorhandenen Informationen über die Verbreitung der jeweiligen verschiedenen Arten zu identifizieren und diese gebietsbezogenen Informationen den Akteuren des amtlich-behördlichen Meeresnaturschutzes, Fischereibehörden, NGOs und weiteren Stakeholdern zur Verfügung zu stellen. Dies erfolgt auch vor dem Hintergrund, später einmal die abgegrenzten ISRAs entweder als administrativ geschütztes Meeresschutzgebiet auszuweisen, oder aber zumindest diese für den Lebenszyklus von Knorpelfischen wichtigen Gebiete bei gebietsbezogenen Planungen in Küstengebieten oder im Meer (bei im Süßwasser lebenden Arten auch im Inland) zu berücksichtigen. Diese Aufgabe ist von enormer Bedeutung für den Schutz von Haien, Rochen und Chimären vor dem Hintergrund der nach wie vor anhaltenden Bedrohung dieser Arten, insbesondere durch Fischereidruck, Zerstörung von Lebensräumen und Wasserverschmutzung.

Das ISRA-Projekt hat bereits einige wichtige Meilensteine zum Schutz von Knorpelfischen erreicht und einen Großteil der Meeresregionen der Erde bereits „abgearbeitet“. Eine Besonderheit dieses Projekts ist die Einbindung lokaler und regionaler Expertinnen und Experten der jeweiligen Länder mit vertiefenden Kenntnissen und Spezialwissen über Haie, Rochen und Chimären und die speziellen Örtlichkeiten, in denen sie vorkommen. Kenntnisse über die Verbreitung der Arten sowie ihre Raumnutzung, d. h. welche Bedeutung bestimmte Meeresgebiete für die Arten haben (z. B. Aufzucht- und Nahrungsgebiete), sind für die Abgrenzung von ISRAs essenziell. Durch die Akquirierung von aktuellem Fachwissen auf wissenschaftlicher Grundlage können fundierte Empfehlungen über die Bedeutung bestimmter Gebiete und zu ihrem Schutz abgegeben werden.

Jüngst fand vom 17-21 Mai diesen Jahres ein Workshop im niederländischen Den Haag statt, zu dem europäische Expertinnen und Experten der Knorpelfischforschung und des Naturschutzes eingeladen waren, um ihre Kenntnisse und ihr Wissen in das Projekt einfließen zu lassen. Die zu bearbeitende Region war dabei der europäische Atlantik, die große Teile des nordöstlichen Atlantiks (inkl. Nord- und Ostsee) umfasst. Auch die D.E.G. nahm gleich mit mehreren Mitglieden an diesem Workshop teil, um ihre hervorragenden Fachkenntnisse in die Identifizierung von kritischen Lebensräumen in dieser Region einfließen zu lassen. Nähere Information zu diesem Projekt unter: https://sharkrayareas.org.